Ertragsanteile August: Gemeindefinanzen am Limit – wieder annähernd 100 Prozent Abzüge durch Burgenländische Landesregierung

Unterfrauenhaid, 1. 9. 2025

Auch die Marktgemeinde Unterfrauenhaid ist – wie viele andere burgenländische Gemeinden – von massiven finanziellen Belastungen durch das derzeitige Abzugssystem der Landesregierung betroffen.

pa
Thomas Niklos, ÖVP, Bürgermeister Unterfrauenhaid

Während vom Bund ausreichend Ertragsanteile für die Gemeinden vorgesehen sind, werden diese durch das Land Burgenland in einem Ausmaß abgeschöpft, dass für die Gemeinden kaum bis gar keine Mittel mehr zur Verfügung bleiben. Die tatsächlichen Beträge der Abzüge bei den Ertragsanteilen bestimmt die Landesregierung durch ihre eigenmächtigen Entscheidungen. Die Höhe der Abzüge ist somit die Folge von alleinigen Entscheidungen der Landesregierung.

Vom vorgesehenen Geld des Bundes für Unterfrauenhaid, welches der Gemeinde zustehen würde, behielt sich die Landesregierung in den Monaten Juni, Juli und August 2025 nahezu 100 Prozent. Für eine Gemeinde ist das so, als würde man das Gehalt überwiesen bekommen – und bevor man es erhält, ist alles schon weg. Dies führt dazu, dass selbst Fixkosten wie Energie, Gehälter oder laufende Rechnungen nur noch schwer gedeckt werden können.

  • Unterfrauenhaid hat im Jahr 2022 Ertragsanteile vom Bund in der Höhe von € € 619.077,20 bekommen, € 240.370,24 wurden davon von der Burgenländischen Landesregierung abgezogen, und die Gemeinde hat am Ende € 378.706,96 erhalten.
  • 2025 betragen lt. Budgetvorschau Stand Mai die Ertragsanteile 2025 vom Bund € 622.500,00 und die Abzüge vom Land € 388.200,00, womit eine Auszahlung an die Gemeinde in Höhe von € 234.300,00 erfolgen sollte.

 

„Die Abzüge des Landes Burgenland sind in den Jahren 2022, 2023, 2024 und 2025 um 62 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum liegt die Inflation bei 21,8 Prozent. Die Begründung der Landesregierung, die hohen Abzüge seien auf die Teuerung zurückzuführen, ist daher nicht zutreffend“, analysiert Bürgermeister Thomas Niklos.

„Wir Gemeinden brauchen Planungssicherheit und eine faire Finanzierungsstruktur. Es geht nicht um Sonderwünsche, sondern um das Aufrechterhalten der grundlegenden Leistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger – vom Kindergarten bis hin zur Instandhaltung der Infrastruktur“, betont Bürgermeister Thomas Niklos.

Die Marktgemeinde Unterfrauenhaid fordert daher eine rasche Reform der Finanzierungsstruktur und ein Ende der systematischen Aushöhlung der Gemeindefinanzen.

 

 

Share Button

Related posts